Ich will Dich segnen - Du sollst ein Segen sein
Zu einem religiösen Thema mit Religionslehrer Thomas Peter aus Paulsdorf hatte die KAB Hl. Dreifaltigkeit eingeladen. Eingangs erinnerte er daran, dass Gottes Heilsgeschichte mit den Menschen mit der Zusage und dem Auftrag an Abraham begann: „Ich werde dich segnen. Ein Segen sollst du sein“ (Gen 12,2). Diese Zusage und dieser Auftrag gelten bis heute für jeden. Das lateinische Wort für „segnen“ heißt „bene dicere“, wörtlich: Gutes sagen, gut sprechen – zu anderen und über andere. Wie anders sähe die Welt aus, wenn jeder gut über andere denken und reden würde, wenn sich jeder entschiede, eher das Positive als das Negative zu sehen, etwas Freundliches statt etwas Abfälliges zu anderen und über andere zu sagen – so geschieht Segen.
In der Taufe feiern wir, dass Gott jedem neuen Leben Begleitung und Schutz zusagt, welche Wege auch immer der Mensch einschlagen wird. Dieser empfangene Segen ist die Grundlage dafür, dass Menschen diesen Segen weitergeben und anderen Menschen zum Segen werden können. Manchmal merkt man den Segen erst im Nachhinein. Manchmal fühlt sich eine Situation überhaupt nicht gut an. Aber später erkennt man: Das war gut – hier lag Segen darauf.
Es gibt im Leben zahlreiche Anlässe und Gelegenheiten, für sich oder andere den Segen Gottes zu erbitten. Oft erfährt man, dass jemand für jemanden ein Segen ist – etwa, wenn man Zeit schenkt. Das ist nichts Besonderes, aber ein Segen für den, dem man Zeit schenkt.
„Ein Segen sein, das heißt, ich bin jemand, der segnet… Segnen kann jeder, der glaubt. Segnen ist an kein bestimmtes Amt gebunden. Im Alten Testament war es die Aufgabe der Priester, den Segen aufs Volk Gottes zu legen. Im Neuen Testament gibt Jesus seinen Jüngern den Auftrag, alle Menschen zu segnen. Jeder Christ darf z.B. seine Nachbarn und Arbeitskollegen segnen. Jeder Vater darf seine Kinder segnen. Wenn wir mit dem Segnen ernst machen, wird sich die Atmosphäre in der Familie und im Geschäft voraussichtlich verändern. Wenn wir einen Menschen segnen, stellen wir ihn in eine Beziehung zu Gott“
Wie Segen weitergegeben wird, kann vielfältig sein: Gute Gedanken über einem Menschen wirken Segen. Jeder Gruß ist ursprünglich ein Segen – „Grüß Gott“ meint: Jetzt grüßt dich Gott. Es gibt auch die segnende Berührung: die Hand auf den Kopf oder auf die Schulter legen und ein gutes Wort sprechen. Ebenso gibt es den segnenden Blick, die segnende Geste und den Segenswunsch.

